Im Rahmen des Teilprojekts Smart Farming wird die Wildtiererkennung mit Drohnen weiterentwickelt, damit eine möglichst effiziente Rettung der Tiere vor der Frühjahrsmahd erfolgen kann. Aktuell befinden sich zur Wildtiererkennung und -rettung bereits Drohnen mit Wärmebildkameras im Einsatz. Die Drohne fliegt die Felder ab und sobald der Pilot einen Wärmepunkt sieht, wird die Drohne angehalten und die Tiere ohne Fluchtinstinkt können gerettet werden.
In diesem Projekt wird das Ziel verfolgt, diese Abläufe zu automatisieren. Die Drohne fliegt automatisiert das Feld ab und potentielle Wärmepunkte auf dem Feld werden mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) identifiziert. Diese Informationen werden dann in Echtzeit an den Landwirt übertragen, sodass dieser die Informationen bei der Mahd berücksichtigten kann.
Die Erkennung von Tieren funktioniert mit KI auf Basis eines eigen erstellten Datensatzes. Zur Erkennung wird hierbei YOLO („You Only Look Once“) verwendet. YOLO ist ein populärer Ansatz in der KI für Objekterkennung in Bildern und Videos. Der YOLO-Algorithmus zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, Objekte in Echtzeit zu erkennen und zu lokalisieren, indem das Bild nur einmal durch ein neuronales Netzwerk durchläuft. Andere Ansätze könnten mehrere Regionen in einem Bild separat betrachten, was deutlich rechenintensiver ist und dadurch auch längere Zeit in Anspruch nehmen kann. YOLO kann dabei nicht nur Objekte lokalisieren, sondern auch die genaue Position auf den Bildern erkennen.
Eine erfolgreiche Erkennung eines Tieres wird auf dem nachfolgenden Bild ersichtlich. Die KI erkennt dabei mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% (Confidence-Wert), dass es sich hierbei um Tiere handelt. Auch in Situationen, in denen die Tiere verdeckt im Feld stehen, liefert die KI gute Ergebnisse.
Im nächsten Schritt soll das Datenmodell weiter optimiert werden, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen.
Zudem soll eine Schnittstelle entwickelt werden, damit die gelieferten Daten von der KI in eine Wildtier-Karte eingepflegt werden können. So kann der Landwirt unmittelbar nach dem Drohnenflug auf einer Karte schnell und einfach erkennen, an welcher Position im Feld sich Wildtiere befinden.